Verlust der Liebesarchitektur
"das Schlafzimmer als amouröse textile Architektur: Die Textilien verschmelzen mit Wänden und Böden der Zimmer und verweichen die architektonische Struktur" (aus: Helmhold, Heidi. Affektpolitik und Raum – Zu einer Architektur des Textilen. Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln. 2012. S.93)
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Adolf Loos entwirft für seine Frau Lina ein "unbeflecktes" Schlafzimmer. Irene Nierhaus ordnet diesen Ausstattungstypus dem ambivalenten Frauenbild zu, wie es um 1900 vorherrschend war: Zum einen ist die Frau Projektionsfläche von Begehren und Sexualität, zum anderen wird sie als reine Frau entsexualisiert und entmaterialisiert. (Nierhaus 1999, S.98 in Helmhold, Heidi. Affektpolitik und Raum – Zu einer Architektur des Textilen. Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln. 2012.)